Der 18. Januar 2018

Seit dem 18. Januar 2018 ist nichts mehr wie es war …

Eindringlicher hätte Marion Genée, Gebäudekirchmeisterin der Ev. Kirchengemeinde Unna, ihre Worte, die sie Rahmen des Ökumenischen Stadtfestgottesdienstes am 2. September 2018 an die Gottesdienstgemeinde richtete, nicht beginnen können.

Hier das, was sie sagte, im genauen Wortlaut:

Seit dem 18. Januar 2018 ist nichts mehr wie es war, seit dem das Sturmtief Friederike auch Unna und unsere wunderschöne Stadtkirche getroffen hat. Was sich zunächst als Sturmschaden dargestellt hat, nimmt immer größere Dimensionen an. Durch den Absturz der Fiale und herabfallende Fragmente wurde nicht nur das Seitendach durchschlagen, sondern auch das Gewölbe stark beschädigt.

Diese Kirche, die das künstlerisch bedeutendste Bauwerk in unserer Stadt ist und eine der qualitätvollsten mittelalterlichen Sakralbauten im Hellwegraum * darstellt. – Diese Kirche, die zur Altstadtsilhouette, zum Stadtbild gehört, mit ihren vier Fialen und den Wasserspeiern, dem abends weit sichtbar strahlenden Turm. – Dieser fast 700 Jahre alter Raum, der so viel Ruhe ausstrahlen kann, in dem ich mich geborgen fühlte, dessen Atmosphäre mir so vertraut ist.

Die Musik in unserer Kirche, die offene Stadtkirche sprechen Menschen über Gemeindegrenzen hinaus an. Wie sehr Musik und Wort zur Marktzeit vermisst wird, wurde mir erst in dieser Woche von Menschen gesagt, die gerne einmal im Monat dienstags sich diese Auszeit nehmen und Texten und Musik lauschen.

Vielleicht haben auch Sie die Erfahrung gemacht, während der Öffnungszeiten der Offenen Stadtkirche Platz im Kirchenschiff zu nehmen und das Alltagsgeschehen, den Lärm draußen zu lassen. Mir fehlt dieses liebgewordene Ritual, in der Kirche zu sitzen, sei es beim Gottesdienst oder während der anderen Zeiten.

* Aus der Denkmalbereichssatzung „Altstadt Unna“ vom 11.02.2002


Wir begegnen im Rahmen unserer Arbeit im Förderverein immer wieder Menschen, die sich ähnlich artikulieren, und die sich – ähnlich wie Marion Genee – dafür stark machen, dass die Stadtkirche für das, wofür sie erbaut wurde, weiter genutzt werden kann.